Bulletin No. 1

05 LEBENSLÄNGLICH

Keep calm we've got slaves
Keep calm we’ve got slaves

Lebenslänglich. An die 200.000 Menschen sind dazu verurteilt lebenslänglich rechtlose Schuldsklaven zu sein – wortwörtlich bis zum letzten Atemzug! Sie zahlen jährlich bis zu etwa einer halben Milliarde Euro (je nach Faktoren) an die Geldindustrie. Ohne Gegenleistung! Es ist totale Ausbeutung. Bei 16% Zinsen, exorbitanten Spesen und überbordenden Fantasiekosten – „Evidenzhaltungsgebühr“ kostet bis zu 800 Euro und mehr – ist ein Entrinnen aus der Schuldenfalle fast unmöglich.

Beleg – Kosten Evidenzhaltungsgebühr LINK 20

ausgetrocknete_erdeEin einfaches Beispiel zeigt auf: Wenn ein Dreißigjähriger in eine Schuldenfalle tappt, kann es sein, dass er sein Leben lang nicht mehr herauskommt. Wieso? Gekürzt erklärt: Zunächst muss er bis zu zehn Jahre in einem Abschöpfungsverfahren vom Existenzminimum leben. Ok. Eine Restschuldbefreiung wird von den Gerichten nur sehr zögerlich erteil. Nur eine, eine einzige von (beispielsweise 92) Zahlungen nicht auf den Tag genau bezahlt und schon ist man bei den Lebenslänglichen. Einer offiziellen Statistik zufolge erhalten nur etwa 16 Prozent aller Schuldner diese Befreiung. Alle anderen müssen darben. Denn es gibt menschenverachtend lange gesetzliche Sperrzeiten. Erst nach 20 Jahren darf der arme Schlucker wieder einen Befreiungsversuch starten. Wer nachrechnet kommt drauf, mit 70 Jahren könnte es der arme Mann/Frau schaffen. Das aber nur theoretisch, denn bis dahin hat der Schuldenberg hochalpine Dimensionen. Nach englischem Recht hätte man nach nur einem Jahr eine faire zweite Chance.

Ein Fressen für die Geier.
Ein Fressen für die Geier.

INKASSO: Ein Fressen für die Geier.

Inkassowillkür: Einen nicht unwesentlichen Anteil daran, dass Schulden nicht weniger werden, trägt die Eintreibindustrie. Man verdient an den Armen wohl Hunderte Millionen Euro im Jahr. Mit teilweise schockierenden Kostenvorschreibungen.

Beleg. Alles bezahlt (Hauptforderung Null) zig-Tausende-Euro Zinsschuld. Ewig. LINK 22

Konsumentenschützer Harald Glatz: „Horrende Überziehungszinsen von bis zu 13,25 Prozent: Das ist Wucher!“
Was sagt denn der bekannte Konsumentenschützer dann erst zu Zinsforderungen von 16%? Es gibt aber noch Steigerungen: Eine Forderung, beispielsweise, bei der die Zinsforderung an die 400 % des aushaftenden Betrages erreicht. Wie hieß ein Wahlwerbespruch: Wien darf nicht Chikago werden. Ist es schon.

Beleg: an die 400% Zinsen LINK 20
Entscheidung des deutschen BGH zu Zinswucher LINK 23

Extreme hohe Kosten bei „Bearbeitungsgebühr“.
Extreme hohe Kosten bei „Bearbeitungsgebühr“.

Nach Forderungsschreiben kostet alleine die Evidenzhaltung „Evidenzhaltungsgebühr“ genannt, an die 800 Euro und mehr. Angenommen, ein Eintreibinstitut hat jährlich an die 10.000 Forderungen einzutreiben (insgesamt gibt es jährlich über 1 Million Eintreibungen in Österreich.), dann ergibt das, allein für die „Evidenzhaltungsgebühr“ auf einen kurzen Zeitraum von einem Jahr gerechnet, bis zu 8 Millionen Euro Profit. Tatsächlicher Aufwand: Jeweils einige Klick´s ins Computerprogramm. Extreme hohe Kosten bei „Bearbeitungsgebühr“. Forderung „laut Tarif“.

Einige Klicks am Computer, als Bearbeitungsgebühr bezeichnet, kosten bis (im konkreten Fall) 32.476,45 Euro LINK 24

Die Geld- und Inkassolobby ist sehr einflussreich. So ist es der Inkassoindustrie gelungen ihre Tarife quasi zum Gesetz zu machen oder anders erklärt: Die Tarife sind in einem Bundesgesetzblatt einzementiert. Ein Nachweis, welcher Aufwand tatsächlich erfolgte ist nicht notwendig.
Wer sich nicht submissest dem Inkassobüro nähert, den erreichen derbe Schreiben im Herrenmenschenstiel. Von der Behauptung man sei Straftäter bis hin zur Verwechselung von Wahrheit und Unwahrheit. Dem Inkassounternehmen sei ein Spruch von Berthold Brecht ins Stammbuch geschrieben: „Wer die Wahrheit nicht kennt, ist bloß ein Dummkopf. Wer sie aber kennt und sie Lüge nennt, das ist der wahre Verbrecher.“

Inkasso kommt teuer LINK 25
univ. Prof. Dr. Konecny zum Problem: Unverhältnismäßige Höhe der Verbindlichkeiten LINK 26